Wer bei dieser Redewendung an Socken, Pantoffeln oder den gut bestückten Schuhschrank einer Frau denkt, ist auf dem Holzweg. Heute steht meist die Liebe an erster Stelle, wenn es darum geht, sich eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. In vergangenen Zeiten wurden die Ehen in der Regel von den Eltern arrangiert. Sie achteten darauf, dass die eigenen Kinder nach der Eheschließung gut versorgt waren, nach dem Motto: „Sach bäi Sach. “Durch die auf dem Hunsrück übliche Realteilung verkleinerten sich die Äcker von Generation zu Generation, so dass den Familien oft nicht genug zum Leben blieb. Heiratete die zukünftige Schwiegertochter ein, war es wichtig, dass sie eine gute Mitgift einbrachte, sie musste „äbbes an de Fieß honn“. Ein guter Hinweis waren die Misthaufen, von deren Größe sich die finanzielle Lage ableiten ließ. Noch heute heißt es manchmal scherzhaft: „For arme Eldere kann mer nix, awer for arme Schwärläit.“
Hiltrud Ley