Bankerter

Früher gab es in manchem Haus einen gemauerten Ofen mit integrierter Ofenbank. Die hielt nachts schön warm und war ein beliebter Schlafplatz z.B. für die Magd; Hausherr und Ehefrau schliefen natürlich im Ehebett! Ein uneheliches Kind, das nicht dort, sondern auf der Ofenbank mit einer Magd gezeugt worden war, wurde deshalb abwertend Bankert (Mz. Bankerter) genannt. Zeugt das schon von einigem Volkswitz und Sprachkraft, gibt es sogar noch eine Steigerung, um zwischen einem im Haus und einem außerhalb gezeugten Bankert zu unterscheiden, und das interessanterweise zwischen Land und Stadt verschieden: Uffem Land e Heckebankert, in de Stadt e Gässjesbankert. Auch beim Adel gab es uneheliche Kinder. Die wurden aber nicht gern Bankert genannt, sondern „natürlicher Sohn“ oder „natürliche Tochter“. So waren bei uns im Hunsrück die Begründer der Linien Steinkallenfels und Koppenstein eigentlich e Wildgrafebankert unn e Sponummer Bankert.