Belsniggl

Kam-meer moh eeme sah, wie Belsniggl geschriwwe wiird? Zugegeben, dieser Satz ist so etwas wie quer dorch de Gaarde, pardon, Hunsrück. Jedes einzelne Wort ist original Hunsrücker, nur die Zusammenstellung im Satz nicht. Ganz schön vielfältig das Hunsrücker Platt. Gell? Konzentrieren wir uns hier auf ein Wort: Belsniggl. Ehrlich, haben Sie, habt Ihr ihn auf den ersten Blick erkannt, den Pelznickel, den Nikolaus mit dem Pelz? Nun könnte man in einem Mundarttext auch Pelznickel schreiben und doch Belsniggl lesen. Pelznickel aber könnte zu „feinem Hochdeutsch“ verleiten, was den Lesefluss erheblich stören würde. Die Lautmalerei ist ehrlicher. Noch ein schönes Wort, in dem uns Nikolaus begegnet: Stabberkloos. Kloos – Klaus – Nikolaus. Aber Stabber? Kommt es von seinem Bischofsstab oder seiner schwerfälligen Bewegung, dem stabbe durch den Schnee? Aber egal ob Belsniggl, Stabberkloos oder Nikeloos, so furchterregend wie einst ist er nicht mehr.

Josef Peil & Ursula Voll