Von Stipshausen bis Heyweiler war der Ausdruck gebräuchlich. In Gemünden gab es „hauptberufliche“ Musikanten, möglicherweise rührt der Ausdruck daher. Einige von ihnen waren mosaischen Glaubens und zogen von Dorf zu Dorf, von Veranstaltung zu Veranstaltung. Manchmal taten sie sich auch mit auswärtigen Musikern zusammen. Wo aber genau dieser Ausdruck herkam, oder auf wen er sich bezog, konnte bisher nicht geklärt werden. Vielleicht ist auch der Schafhirt Peter Lenhard gemeint, der mit seinem einfachen Horn die Herde zusammenrief. Eine Anekdote von einem anderen „blasenden Peter“ ist jedoch heute noch bestens bekannt: Nach dem 2. Weltkrieg haben die französischen Besatzungskräfte einen Mann in Gemünden zum Wehrführer ernannt, der diese Position zuvor noch niemals innehatte. Als allseits bekannter Sozialdemokrat schien er den Franzosen für dieses öffentliche Amt geeignet. Er übte seine Aufgabe mit Ernsthaftigkeit aus und nahm das Feuerwehrsignalhorn an sich, um damit im Brandfall die ihm anvertrauten Männer sofort alarmieren zu können. Der Fehler im System stellte sich schon beim ersten Brand heraus. Der gute Peter lief durch Gemünden und rief: „Aisch kann nit bloose, awa et brennd.“
Hans Robert Jung