Geheichnis

Von der Bedeutung her bezeichnet es meist Wohlbefinden, Sicherheit oder einen (gemütlichen) Rückzugsbereich. Aber woher kommt es? Wo ist es bekannt? Ähnliche Schreibweisen wie z. B. Gehaichnis, Gehejschnis lassen wir dabei außer Acht. Zur Verbreitung: Im Süden ist das Wort von Rheinhessen über die Nordpfalz bis Luxemburg als Gehegnis, Geheechnis, Gehäugnis und Geheignis bekannt. Nach Norden existiert es nur linksrheinisch als Geheuchnis, Gehochnis, Jehöschnis und Jehööch im Raum Köln-Bonn. Das sind sprachliche Abwandlungen über Mundartgrenzen, also vom Rheinfränkischen übers Moselfränkische bis ins Ripuarische. Doch es existiert noch darüber hinaus bis ins Niederländische! Dort gab es bis mindestens 1644 noch „geheugnis“ und heute gibt es „geheugen“, beides für „Gedächtnis“.

Zum Ursprung: Vom germanischen „hag“ = Einzäunung, das mit der Zeit erweitert wurde u. a. zu Haken (einen Haken haben) = etwas Verborgenes steckt dahinter. Oder zu Aushecken = Geheimes planen und zu hegen = eingezäunt aufziehen. Auch Hecke = Schutz vor wilder Außenwelt und Hag selbst = eingezäuntes Land gehören dazu. Zum Schluss die Hexe = auf der Grenze, dem Zaun zwischen bekannter und unbekannter Welt.