newer et Nist

„Do horr er mol scheen newer et Nist gelaacht!“, ist eine alte Redensart, die hier auf dem Hunsrück noch angewendet wird. Aus der Vogelwelt kennen wir das Nest mit den Eiern darin. Aus dem Instinkt heraus, legt der Vogel seine Eier hinein, brütet diese aus, damit seine Nachkommen schlüpfen können. Kommen wir nun im übertragenen Sinne zum zivilisierten Menschen, der denken und rechnen, überschlagen und planen kann. Auch er brütet etwas aus, wenn er spekuliert, wie er ein bestimmtes Ziel erreichen kann. Der eine setzt auf ein bestimmtes Pferd beim Derby, der andere wettet auf Fußballergebnisse. Der nächste investiert einen Teil seines Vermögens, setzt auf eine bestimmte Aktie und rechnet mit einem großen Gewinn. Ein weiterer will der attraktiven Nachbarin imponieren, erzählt ihr von seinen Errungenschaften und wie erfolgreich er im Beruf ist, hofft, sie damit für sich gewinnen zu können. Gelingt es ihnen Allen nicht, ihr Ziel zu erreichen, dann „honn se newer et Nist gelaacht.“

Joachim Bender