piddele

Woher das Wort kommt, wir müssen zerknirscht eingestehen: wir haben es noch nicht herausgefunden. Aber es klingt doch so mundartlich vertraut. So knifflig wie seine Herkunft ist auch die Tätigkeit, die das Wort bezeichnet. Knifflig, weil schwierig, aber nicht nur das, auch anrüchig dazu. Feinen Schmutz entfernen, einen winzigen Splitter (Schliefer) aus einer entzündeten und schon eitrigen Wunde ziehen, dazu braucht man ruhige Hände, Geduld und eine unempfindliche Nase. Piddele bedeutet also langwierige, schmutzige Feinarbeit mit dem Ziel, Sauberkeit herzustellen. Ähnlich wie „Hals- und Beinbruch“ ja keineswegs das genannte Übel herbeiführen, sondern im Gegenteil vermeiden helfen soll, so darf man auch den alten Neujahrsspruch als Wunsch verstehen, dass alle Mühe eines Jahres sich letztlich lohnen möge.

Prost Neijohr
Eich wünsche ouch en Stück vum Säiohr,
en ganze Sack voll Gääßekniddele,
do könnt dehr im ganze Johr draan piddele.

Josef Peil