Zwerich
Wenn us ebbes zwerich kimmt, sim-mer gar nitt froh. Was könne mer awer so froh sin, dass us ebbes zwerich sitzt. Das Fell nämlich, wo us im Bauch zwerich sitzt ...
Wenn us ebbes zwerich kimmt, sim-mer gar nitt froh. Was könne mer awer so froh sin, dass us ebbes zwerich sitzt. Das Fell nämlich, wo us im Bauch zwerich sitzt ...
Bei Abendrot im Advent backt das Christkind für manche Hunsrücker Zuckergebäckes, für andere Zuckerbackes oder -baakes, meistens Zuckerplätzjer. Diese Wörter st...
Was is das Kind so wiwelich. Ob kurz oder lang gesprochen, wiwelich meint äußerst lebhaft, ständig in Bewegung, nicht zu bändigen. Manchmal kann das unangenehm ...
Wer heute noch im Besitz einer Waschlavor ist, benutzt diese als Deko. Die tägliche Körperhygiene spielte sich zu Großmutters Zeiten im Schlafzimmer ab. Dort st...
Als „Wammessuumer“ bezeichnet man im Hunsrück einen kalten, verregneten Sommer. Die Hunsrücker waren in der Vergangenheit ja landwirtschaftlich geprägt. So zog ...
Wir haben hier den Vertreter einer Wortfamilie vor uns. Zu ihr gehören Tatze und Tappe, wobei Tappe nach Kluges etymologischem Wörterbuch „Pfote, Schlag mit der...
„Wat bist dou doch en Storre.“, schüttelte Ursel ihren Kopf. Hannes war kein begnadeter Tänzer. Etwas steif und unrhythmisch agierte er mit ihr auf der Tanzfläc...
„Zehn Johr sinn sinder schunn vergang.“, heißt eine von nur elf Stellen, an denen Rottmann das Wort gebraucht, übrigens in drei verschiedenen Schreibweisen : si...
Um uns dem Begriff „Schossbes“ zu nähern, müssen wir zunächst den Wortteil „Schoss“ erklären. „Schoss“ kommt von Schuss – schießen – geschossen. Ein Schuss erfo...
„Wäßt dou, was en Schorebloch is?“, fragte Lothar Ruschinski seinen Namensvetter. „Allemoh, harre meer aach gehatt“, fiel diesem nach kurzem Besinnen ein. Das S...
Das Wort Schooges oder auch Scheeges ist ein Schimpfwort, das aus dem Jiddischen kommt und bedeutet unbeholfen, schwerfällig, willenlos, aber kann auch ein Spaß...
„So en Schinnooz.“, saht de Hannes, wie em uffgang war, dat sei Freundin ihn hinnergang unn ousgenomm hatt. Als „Schinnooz“ bezeichnet man zum einen ein durchtr...
Sie hat so gut wie ausgedient und fristet auf manch ehemaligem Bauernhof ihr Dasein in einem alten Geräteschuppen mit wurmigem Stiel und verrostetem Blatt. Manc...
Wer wurde im Sommer noch nicht das „Opfer“ von Stechmücken? Eine besondere Art der bei uns weit verbreiteten Stechmücke ist die Regenbremse, lat. Haematopota pl...
Rüben und Drehorgel heißt eine alte Schleiferkost, deren Name heute noch gebräuchlich ist, auch als „Himmel und Erde“ bekannt ist. Die regionalen Rezepte weisen...
Bis in die 1950iger Jahre war der Großteil der Hunsrücker Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Die Heu- und Getreideernte war stark vom Wetter abhängig. Heu...
Woher das Wort kommt, wir müssen zerknirscht eingestehen: wir haben es noch nicht herausgefunden. Aber es klingt doch so mundartlich vertraut. So knifflig wie s...
Wer oder was ist ein „Oorschärischer? In einigen Orten wird damit ein kleiner, schmächtiger Mann bezeichnet. Ebenso kann eine Frau „oorschärisch“ sein, auch ein...
„Do horr er mol scheen newer et Nist gelaacht!“, ist eine alte Redensart, die hier auf dem Hunsrück noch angewendet wird. Aus der Vogelwelt kennen wir das Nest ...
De Nälschesbaam Guten Abend, gut’ Nacht, mit Rosen bedacht, mit Näglein besteckt, schlupf unter die Deck’: Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt....
„Nächst“ ist ein typisches Hunsrücker Wort, welches in vielerlei Hinsicht angewendet wird. Es beschreibt eine Nähe, die räumlich oder persönlich sein kann. Auch...
De Mensch, die Mensch, das Mensch, ei is es dann menschemiehlich, dass es drei Sorte Mensche gitt? Bleiwer meer ehrlich: die Mensch gitt’s weerklich nitt. Awer ...
Das Wort kommt wohl aus dem jiddischen Wortstamm „manifacero“ und bedeutet: unruhig, wirr, ein undurchschaubares Handeln. Noch heute hört man in der Mundart uns...
„Nor e bissje lunzele“, sagte Oma und hielt bei ihrer Arbeit inne. Tatenlosigkeit war ihre Sache nicht, ständig war sie geschäftig in Bewegung. Nun aber war sie...
Mit Los mäne ma e Lottolos orre ebbes wie Schicksal. Lose hotts awwa aach gebb beim Backe, wos um die Reih gang is, wer wann backe dud im Backes. Es erste Los h...
Man findet sie nicht mehr die Lichthejsjer, die Lichthäuschen, wie sie auf Hochdeutsch heißen. Dabei wurden sie gar nicht so alt. In der Zeit der Elektrifizieru...
Hannes und Egon konnten sich schon als Kinder nicht leiden. Wenn sie sich begegneten, prallte ihre Antipathie aufeinander, wobei ihr Zusammentreffen regelmäßig ...
„Dou host se doch nitt all uff de Lamberie!“ Dieser Zornesausbruch gegen ungeschicktes unbeholfenes Tun mag hin und wieder noch zu hören sein. Lamberie? Was ist...
Darin stecken die Mundartwörter „laafe“ und „dabber“, standardsprachlich „laufen“ und „tapfer“. Das erste ist klar, nur, was soll „tapfer laufen“ bedeuten? Die ...
„Wer im Suumer Kappes bout, hott im Winter Souerkrout.“ Dieser Spruch hat heute bei weitem nicht mehr die Bedeutung wie früher. Als winterlicher Vitamin-Liefera...
Ein zweijähriger Junge sitzt plärrend im Einkaufswagen und lässt sich nicht beruhigen. Er ist mit der Weigerung der Mutter nicht einverstanden, eines der Überra...
„Dä schafft wie en Krischel!“, sagt man hier im Hunsrück über jemanden, der viel und geschwind arbeitet. Dieser Spruch war in unserer Forschungsgruppe Mundart g...
Mir kenne e Blaad Babier kreche, dann hotts e Krech – ein Eselsohr. Mir kenne Buxe biele, dann honnse Kreche – Bügelfalten. Unn mir kenne e Paradeki...
Wer gut schmeert, de gut fährt, hot ma frieher gesaht, wem-ma die Butter dick uff’s Brot geschmeert hot. En Schmeer is nitt änfach nor en Schmeer, je nohdem, wa...
Keez, titsche un schibbele – In der Keez auf dem Rücken trug der Osterhase die Eier. Im Mittelhochdeutschen steht „ketzen“ für schleppen und „Koezze“ für ...
Ich wäs nimmeh, wann ich als Bub es eersdemo Disbedierjeiel geheert honn, awwa was das is, wäs ich schunn lang: Jemmand, wo änfach nitt uffheere duut se disbedi...
Wer warme Füße haben will, zieht Hoosen an. Ja, Sie lesen richtig! Über die Füße werden Hoosen gezogen. Dieses Wort soll man nicht mit Hose verwechseln, denn es...
Der „Hookemann“ ist ein Wassergeist, der in heimischen Gewässern lebt. „Hooke“ ist das Hunsrücker Wort für „Haken“, – hochdeutsch also „Hakenmann“. Zur Ki...
„Ab ins Bett, morje frieh is die Hint rum“, so hieß es früher, wenn das Kind partout noch nicht ins Bett wollte, die Mutter aber an die Schule gemahnte oder spä...
Es ist wohl jedem schon einmal passiert, dass er sich im Dunkeln angezogen und anschließend bei Tageslicht festgestellt hat, dass sich Unterhemd- oder Hose fals...
„Ball honn-se Bänner unn Heiwercher drinn, Flubdich, dann mache-se Blume-e-ninn.“, so beschreibt Rottmann die Hutmode der Frauen bei der Ohlweiler Kirchweihe. D...
Die „Häre“, so honn unser Allde zem Adel gesaad, wo iwwer se die Herrsch hatt unn däne se geheert harre als Leibajene hunnerde vunn Johr. Awwer wie dann die Fra...
Jeeresmo wenn ich rauskrie kann, wo e platt Wort herkimmt unn was es frier mo gemäänt hott, dann honn ich mei Hanu dodraan. Schad, dass ichs in de Weerderbieche...
Der Begriff „hangele“ ist nicht sehr verbreitet auf dem Hunsrück. In Alterkülz kennt man ihn. Die Küche füllte sich, einer nach dem anderen kamen die Familienmi...
Anfang Oktober können wir über dem Hunsrück die ersten Kraniche auf dem Weg nach Süden beobachten. In unserem Dialekt bezeichnen wir die Kraniche als Hagäns. Es...
Wenn man morgens das Haus verlässt, sei es um zur Arbeit zu gehen, einzukaufen oder einen Spaziergang zu machen, sollte man stets auf seine Garderobe achten, um...
„Die gut, alt Grumbeer, mer sieht se jo ball nor noch im Super- ore uff em Wochemaart.“ Die grünen Felder mit den lila, oder weißen Blüten, sie sind fast versch...
Von der Bedeutung her bezeichnet es meist Wohlbefinden, Sicherheit oder einen (gemütlichen) Rückzugsbereich. Aber woher kommt es? Wo ist es bekannt? Ähnliche Sc...
„Gehannsfinkelsche“ ist ein weiteres, schönes Wort, das zu erhalten sich lohnt. Wer nicht weiß, was es bedeutet, kann sich über die Wortteile dem Hochdeutschen ...
„Im Hunsrück nennt man einen Topf „Dibbe.“ Ein kleiner Topf „iss en Dibbsche.“ Man benutzt die Töpfe zum Kochen (Kochtöpfe) oder um etwas darin aufzubewahren. N...
Gärkst oder gärikst ist ein und derselbe Begriff für Quietschen und Knarren. Wenn ein Scharnier quietscht, dann sagt der Hunsrücker „et gärikst“. We...
Zu meiner Kinnerzeit in de 50er Johr hot’s das bei us immer an Silvester genn. Ähmoh im Johr, an Silvester hot de Opa es Esse gemach. Er hatt ins Haus ingeheira...
Beim Plattschwetzomend war das Wort wenig bekannt, es kommt also nur räumlich sehr begrenzt vor. Doch gerade in solchen speziellen Wörtern zeigt sich die Vielfa...
Nau sahr-er: „Geh, Annlies, geh sei Dau mei Schatz!“ Unn flubbdich, do krieht ersch unn gitt em en Schmatz. So lesen wir bei Rottmann in seinem für mich s...
Auf die Frage, wo das Wort herkommt, kommt landläufig die Deutung „visitez ma tente“, (lautlich: wisitee ma toongt) also die galante Einladung des französischen...
Wie lässt sich dieses Wort erklären? Vor Beginn der Fastenzeit wurde zum letzten Mal geschlachtet. Damit das gewonnene Fett nicht verdarb, hat man Hefeteig zu k...
Im Hunsrücker Platt wird die Redewendung „enn dä Weah halle“ noch öfters gebraucht. Wortwörtlich bedeutet sie “in der Wehr halten”. Das Wort „Wehr“ wird örtlich...
Die Embere, da haben wir natürlich erst einmal unser Mundartwort für die Himbeeren, aber embere? Armin Peter Faust hat dafür in seinem Mundartwörterbuch „sich o...
Net alles, wat de host, kannst de ewich behalle, de musst aach emoo ebbes gewäiht wäre kenne. Wenn de Honsrecker dat so seet, dann mään dä, dat er ebbes abgen w...
Das doorisch Hinkel find nitt dorich es Loch. Orientierungslos irrt das Huhn hin und her, es ist halt ein törichtes Stück Vieh. Doorisch Hinkel wurde zur abfäll...
Noch in den 50er Jahren trug man in „uuserer Geeschend“ die „dierdeiene Bochse“ oder das „dierdeiene Klääd“. Die Kleidung bestand aus einem rauhen, strapazierfä...
„Willst de mol die Hoorener Kieh gucke?“ Diese Frage wurde uns Alterkülzern, die wir um die 60 Jahre alt sind, als Kind noch gestellt. „Ou ja!“, antworteten wir...
Fragt man die älteren Menschen in den Dörfern, was ein „Hanß“ ist, so wissen sie was damit gemeint ist. Unter seiner treffenden Bezeichnung „Ährenrechen“ ist er...
Wolle mer hoffe, dass de Virus nit so wandlungsfähich is wie das Wort. Das steht nämlich schun in der lateinisch Biewel un häßt Kron. Un weil die Moler dem Jesu...
Das Wort ist weder alt noch weit verbreitet. Und da es die so bezeichnete Sache nicht mehr gibt, fällt das Wort höchstens noch, wenn man sich im Erzählen daran ...
De letscht war eisch in so ena scheener alter Dorfmetzjerei. Do honn eisch neewerm Schinke in eenem Dibbsche ebbes gesiehn watt ausgesiehn hott wie alte Buxebin...
Hören wir heute das Wort „brouche“, denken wir sofort an „brauchen“ im Sinne von „etwas benötigen“. Im Zusammenhang mit volkstümlicher Heilkunst ist es jedoch a...
Dieses Wortfeld ist sehr interessant. Das ursprünglich slawische bogus „Gott“ wurde wohl im Zuge der deutschen Ostsiedlung samt Christianisierung wegen der zahl...
Von Stipshausen bis Heyweiler war der Ausdruck gebräuchlich. In Gemünden gab es „hauptberufliche“ Musikanten, möglicherweise rührt der Ausdruck daher. Einige vo...
Kam-meer moh eeme sah, wie Belsniggl geschriwwe wiird? Zugegeben, dieser Satz ist so etwas wie quer dorch de Gaarde, pardon, Hunsrück. Jedes einzelne Wort ist o...
Früher gab es in manchem Haus einen gemauerten Ofen mit integrierter Ofenbank. Die hielt nachts schön warm und war ein beliebter Schlafplatz z.B. für die Magd; ...
Backeskuche, Dippelockes, Krumbierekuche, Schaales, es is alles das gleische. (Kartoffeln, Speck, Zwiebel, Öl, Salz,) örtlich noch verschiedene Zutaten. De Unne...
Es is schunn länger her, dass das Wort uffem Plattschwetzomend komm is. Uff Hochdeitsch mänts „Augenbraue(n)“. Selwer hon ichs nitt gekennt. Es konnt aach nimma...
Wer bei dieser Redewendung an Socken, Pantoffeln oder den gut bestückten Schuhschrank einer Frau denkt, ist auf dem Holzweg. Heute steht meist die Liebe an erst...
Ist etwas ääbsch, dann passt es nicht ganz; ist jemand ääbsch, dann ist jemand umständlich am rumfuhrwerken. Liegt ein Dorf ääbsch, ist es abgelegen in der Bede...